Büro für Raumsport x THE LÄND.

Nach einem Gespräch mit Aline Viola Otte, Erfinderin des boulderblöckles

Drei Männer stehen vor einer Kletterwand und schauen einem Mann beim klettern zu.

Ausgezeichnet für Schaffung ausgezeichneter Boulder- und Klettermöglichkeiten in THE LÄND

Ob entspannt im Schlosspark oder im Trubel entlang der Königstraße – wer in Stuttgart mit Freundinnen und Freunden abhängen möchte, findet vielerorts die Gelegenheit dazu. Für die erfahrene Boulderin Aline Viola Otte hat „abhängen“ jedoch eine ganz andere Bedeutung.

Klettern ohne Kletterseil, so lässt sich der Bouldersport umschreiben. In THE LÄND laden dazu sowohl natürliche Felswände als auch etwa 40 Kletter- und Boulderhallen ein – und seit 2019 auch die Stuttgarter Innenstadt. In dem Jahr erfand die Architektin Aline Viola Otte im Rahmen eines städtischen Wettbewerbs das boulderblöckle, die weltweit erste kompakte und mobile Boulderanlage für den städtischen Raum. Ein Projekt, das die beruflichen und privaten Leidenschaften der jungen Powerfrau vereint: die Architektur und den Klettersport.

„Der Bedarf dafür war da [...] so kam es zu der Idee, unsere Kletteranlage an die Städte und Gemeinden zu verkaufen.“

Die Idee hinter dem boulderblöckle ist, monotone und ungenutzte Flächen in attraktive Stadträume für alle zu verwandeln und den Klettersport damit zentral und kostenlos zugänglich zu machen. Für das Konzept wurde die Gründerin direkt doppelt ausgezeichnet: durch den Bund als Kreativpilotin und mit dem baden-württembergischen Landespreis IDEENSTARK, einer Auszeichnung für Kreativunternehmerinnen und -unternehmer aus THE LÄND.

Die Voraussetzungen für den ersten Kletterblock: Klein, funktional und widerstandsfähig sollte er sein. Und attraktiv – sowohl für erfahrene Kletter-Fans als auch für Neuaufsteigerinnen und -aufsteiger. Diese Herausforderungen meisterte Otte ebenso wie die Ungewissheit über ihren Erfolg. Denn mit ihrer Idee betrat sie städteplanerisches Neuland. Erfolgreich, wie sich wenig später zeigte.

„Wir hatten die Stadt und den Verein im Rücken, die gesagt haben: Kommt, wir unterstützen euch. [...] Nur so haben wir das gemeistert.“

Bei der Umsetzung profitierte sie von der Unterstützung der Stadt Stuttgart und der Förderung durch den gemeinnützigen Verein „Stadtlücken e. V.“, der sie direkt mit den relevanten Ämtern an einen Tisch brachte. Ein Vorteil, der sich für Otte sofort auszahlte. Denn durch die beschleunigte Bearbeitung ihrer Anträge nahmen auch die Hürden bis zum ersten Prototyp ab. Mit der Unterstützung regionaler Gewerke und gestemmt aus eigener Kraft entstand so innerhalb eines Jahres das erste boulderblöckle, die Kletteranlage am Österreichischen Platz in Stuttgart.

„Ich würde dem Land einen Preis für die Offenheit gegenüber den unterschiedlichsten Ideen verleihen. [...] Für seine Feinfühligkeit gegenüber Innovationen.“

Mittlerweile wird Ottes Stadtmobiliar überwiegend von Gemeinden angefragt. Ihr nächstes Ziel ist die Platzierung auf der Bundesgartenschau. Wer die mobile Felswand „Made in THE LÄND“ schon vorab testen möchte, kann das aktuell in Stuttgart, Singen, Tübingen und Kirchheim unter Teck tun. Vor Ort darf natürlich kräftig geteilt und gepostet werden, denn die Fans des boulderblöckles sind der größte Antrieb der Gründerin.

„Alles auf der Schwäbischen Alb ist ein einziger Traum.“

Im Gegenzug für die Shares teilt sie mit uns ihren Freizeit-Tipp abseits der eigenen Kletteranlage: die Schwäbische Alb. Das Mittelgebirge macht gut ein Viertel der Landesfläche Baden-Württembergs aus und steht teilweise unter dem Schutz der UNESCO. „Das ist ein Plateau, das alles zu bieten hat. Eins, das man in Stuttgart direkt vor der Haustüre findet. Das ist wunderschön“, schwärmt sie. Genau dort lässt es sich laut Otte auch besonders gut radeln, wandern und in der Natur entspannen. Ein wunderbarer Kontrast zum urbanen Alltag in der Landeshauptstadt.

Ein Imker arbeitet an einem Bienenkasten.